Beschreibung Region Südwesten & Pazifik
Die Pazifikküste Kolumbiens wird dominiert von dichtem Urwald, der noch undurchdringlicher ist als der tropische Regenwald. Oft reicht der Dschungel bis ans Meer, dazwischen verstecken sich traumhafte kleine Buchten und Strände. Die Vielzahl von Pflanzen-, Tier-, und Vogelarten ist an kaum einem Ort der Welt so hoch wie in diesem Teil der Erde. Seltene giftige Froscharten, Tigerkatzen, Kaimane, Schildkröten, Seekühe (Manati) und Buckelwale sind hier neben vielen anderen Arten zu erleben. Die 1300 Kilometer lange Küste ist ursprünglich, unerforscht, rau und regnerisch. Der südliche Teil der Küste ist durchzogen von Bächen und Flüssen und bedeckt von dichten Mangrovenwäldern. Das vorherrschende Landschaftsbild des nördlichen Teils sind Berge, deren schroffe Abhänge sich manchmal bis in den Ozean erstrecken.
Im Naturpark Utría kann man diese üppige, grenzenlos scheinende Natur erkunden und bestaunen. In den Wäldern leben auch einige einheimische Volksstämme, die hier, fast völlig isoliert von der Aussenwelt, von Generation zu Generation ihre Bräuche und Traditionen weitergeben.
Der Küste vorgelagert liegen die Inseln Gorgona und Gorgonilla, die zum Naturschutzgebiet erklärt wurden. So werden die einzigartige Flora und Fauna, die atemberaubend schönen Korallenriffe und die bunte Unterwasserwelt streng geschützt. Dies macht sie zu einem Paradies für Taucher. Ein Schauspiel der ganz besonderen Art ereignet sich jedes Jahr zwischen Juli und September, wenn sich riesige Buckelwale aus dem Südpazifik einfinden, um sich fortzupflanzen und ihre Jungen zu gebären. Weiter draussen im Pazifik befindet sich die Insel Malpelo, welche ebenfalls als Naturreservat geschützt ist und unter Tauchern aufgrund der grossen Aufkommen verschiedenster Haiarten sehr beliebt ist.
Das Hinterland ist geprägt durch die westlichen Ausläufer der Anden, die hier auf über 5.000 Meter ansteigen, höher als etwa der höchste Gipfel Europas (Mont Blanc, 4.800 Meter). Grösste Stadt der Region ist Cali, eine der ältesten Städte Amerikas. Heute findet man nur noch wenige Überreste der Kolonialzeit. Vorbei sind die Zeiten des „Cali-Kartells“, die Stadt präsentiert sich modern, jung und dynamisch. Um die Stadt herum findet man aber noch viele traditionelle Zuckerrohrplantagen und schöne Kolonialstädte wie etwa Popayán, die auch Ciudad Blanca - „die weisse Stadt“ genannt wird und das Zentrum der Guambiano-Indianer ist. Bis an die ecuadorianische Grenze gibt es in den Anden, vor allem um die Stadt Pasto, einige sehr schöne Lagunen, teilweise in Nationalparks gelegen und eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt. Buga und die Kirche Santuario de las Lajas sind zwei bedeutende christliche Pilgerstätten mit überregionaler Bedeutung. Mehr im Landesinneren liegt die Region Tierradentro mit dem gleichnamigen archäologischen Park, einem UNESCO-Weltkulturerbe, in dem sich die Überreste der Tierradentro-Kultur befinden. Weiter südlich gibt es eine weitere bedeutende Fundstätte in San Agustin, die ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und für seine Steinskulpturen und mystischen Figuren bekannt ist.